In der Gurzelngasse beim Bieltor

Nichts als Scherben


1990 kamen an der Gurzelngasse 36 zwei römische Töpferöfen zum Vorschein. Die Brennöfen bestanden aus einer Heizkammer mit einem Heizkanal, die in den Boden eingegraben waren. Darüber lag eine kuppelförmige Brennkammer, in der man auf einem Rost die Brennware stapelte: orange und graue Vorratstöpfe, Kochtöpfe und sehr grosse Vorratsgefässe, sogenannte Dolien.

Als zwei Jahre vorher das Haus nebenan fast vollständig ausgebrannt war, hatte man in der Brandmauer zahlreiche Bruchstücke von Ofenkacheln, Halbfabrikaten und Kachelmodeln gefunden. Diese stammen vermutlich aus der Werkstatt des Michel Früeg aus Bremgarten, der 1478 das Haus an der Gurzelngasse 32 gekauft hatte. Der Hafner Michel Früeg war immer wieder für die solothurnische Obrigkeit tätig; beispielsweise fabrizierte er 1490 den Kachelofen für das neue Rathaus.