Vorhang auf! Archäologie im Stadttheater


Anlässlich des Umbaus des Stadttheaters fand im Jahr 2013 eine fünfmonatige Ausgrabung statt. Dabei kamen Überreste aus dem mittelalterlichen und neuzeitlichen Solothurn zu Tage.
 


Schuh eines Adeligen?


Einzigartig ist der Fund eines Prunkschuhs aus der Zeit um 1300. Die in originalgetreuer Machart hergestellte Rekonstruktion zeigt, wie der Schuh in seinem Neuzustand ausgesehen hatte. Der feine Schuh mit der extravaganten Verzierung war nicht alltagstauglich, sondern nur ein Schmuckschuh. Getragen wurde er von einem vornehmen Herrn, vielleicht sogar einem Adeligen.
 


Stilles Örtchen als Fundgrube


Ein Latrinenschacht aus dem 17. Jahrhundert erwies sich als wahre Fundgrube. Beim Abriss des Gebäudes im frühen 18. Jahrhundert war er nämlich zu einer Abfallgrube umfunktioniert worden. So landeten auch ein komplettes Geschirrset sowie Werkabfälle eines Drechslers oder Schreiners in der ehemaligen Latrine. Die Abfälle sind mehr als nur «Müll», liefern sie doch Hinweise zu Ernährung und Handwerk im neuzeitlichen Solothurn.
 


Vorhang auf! Denkmalpflege im Stadttheater


Im Vorfeld der Theatersanierung kamen bei Bauuntersuchungen an den Brüstungen der Zuschaueremporen Dekorationsmalereien des Solothurner Malers Felix Josef Wirz (1743–1795) aus dem Jahr 1778 zum Vorschein. Die qualitätvollen Malereien zeigen im unteren Rang verschiedene Embleme aus der Welt des Theaters und im oberen Rang eine illusionistische Vorhangmalerei. Sie sind so bedeutend, dass man beschloss, sie zu restaurieren und ins neue Raumkonzept zu integrieren.